Gott sei Dank ist der lang ersehnte Moment endlich gekommen. Die Möglichkeit, wieder nach Macenta zurückzukehren, erfüllte mich mit Vorfreude.
Die lange Reise von Zürich über Conakry nach Macenta lag vor uns – ein Ort in 6’939 km Entfernung, und doch ist er mir durch meine Erfahrungen im letzten Jahr vertraut geworden. Zusammen mit David Leuenberger und David G. machte ich mich auf den Weg, um sicherzustellen, dass meine Anweisungen und Empfehlungen bezüglich des Röntgengeräts gut umgesetzt wurden.
Unsere Reise begann am Flughafen Zürich, und nach einem langen Flug landeten wir schliesslich am Abend in Conakry. Trotz der schon eingetretenen Dämmerung standen wir noch zwei Stunden vor dem Visabüro, bevor wir offiziell ins Land einreisen konnten. Wir waren erschöpft, aber erleichtert und wurden von Familie F. herzlich empfangen, die uns bei unserer Ankunft unterstützte. Wir waren Gott dankbar für ihre Gastfreundschaft. Den nächsten Tag verbrachten wir bei ihnen in ihrem Guesthouse, um uns von der Reise zu erholen und uns auf die bevorstehenden Aufgaben vorzubereiten.
Am darauffolgenden Morgen setzten wir unsere Reise fort. Zunächst flogen wir mit einem MAF-Flugzeug nach Kissidougou, wo uns Daniel S. mit dem Auto abholte. Von dort fuhren wir weitere drei Stunden nach Macenta – unserem endgültigen Ziel. Trotz der langen Anreise waren wir voller Zuversicht und Dankbarkeit, dass Gott uns auf diesem Weg begleitete, und motiviert, am nächsten Tag im CHRS vor Ort zu beginnen.
Erfreuliche Sicherheit und Routine
Als wir ankamen, konnte ich es kaum erwarten, das Krankenhauspersonal und die Röntgenabteilung wiederzusehen. Im letzten Jahr hatte ich hier bereits Zeit verbracht, die Abläufe optimiert und das Team im Umgang mit den Geräten geschult. Es war eine spannende Erfahrung, aber zugleich eine Herausforderung, das Wissen und die Technik in ein Umfeld zu übertragen, das mit weniger Ressourcen auskommen muss und in dem die Arbeitsweise verschieden ist. Dieses Jahr war ich hier, um zu sehen, wie weit sie gekommen sind und ob das Team das von mir Vermittelte erfolgreich umsetzen konnte.
Während meines Aufenthalts stellte ich deutliche Fortschritte im Röntgenteam fest, insbesondere in der Einstelltechnik. Die Mitarbeitenden arbeiten mit spürbar grösserer Sicherheit und Routine, und es war klar zu sehen, dass die korrekte Anwendung der Einstelltechnik fest in die täglichen Arbeitsabläufe integriert worden war. Diese präzise Handhabung sorgt nicht nur für eine verbesserte Bildqualität, sondern auch für einen reibungslosen und effizienten Ablauf in der gesamten Abteilung. Natürlich gibt es immer noch einige Arbeitsweisen, die auf die gewohnten Methoden zurückgreifen – c’est la Guinée.
Übung macht den Meister
Bei einigen Einstelltechniken, bei denen noch leichte Unsicherheiten bestanden, konnte ich hilfreiche Anmerkungen machen und gemeinsam mit dem Team die Abläufe nochmals durchgehen. Wir nutzten die Gelegenheit, die Einstelltechniken in Ruhe zu üben, bis sie sicher und routiniert angewendet werden konnten. Das Team war sehr dankbar für diese zusätzliche Übungseinheit und fühlte sich nach den Wiederholungen sicherer. Es war schön zu sehen, wie motiviert und offen die Mitarbeitenden waren, ihre Fertigkeiten weiter zu verbessern und das Gelernte direkt in die Praxis umzusetzen.
Zusammengefasst hat das Röntgenpersonal eine beeindruckende Entwicklung durchlaufen. Die Kombination aus sicherer Einstelltechnik und fliessenden Arbeitsabläufen sorgt dafür, dass die Patienten schneller und besser versorgt werden können – ein Fortschritt, der die Qualität der gesamten Abteilung nachhaltig stärkt.
Dankbar für die erfolgreiche Umsetzung
Die Rückkehr nach Macenta war für mich nicht nur eine berufliche Mission, sondern auch eine persönliche Bereicherung. Es war ein besonderes Gefühl, das Wachstum und die Entwicklungen zu sehen und zu erleben, dass das Team meine Empfehlungen aus dem Vorjahr verstanden hat und erfolgreich umsetzt. Die Hingabe und der Fortschritt, die ich vor Ort sah, erfüllten mich mit Dankbarkeit und Zuversicht. Diese Reise erinnerte mich daran, wie wichtig unsere Arbeit ist und wie sehr sie zum Wohl der Menschen beiträgt.
Ana P.
Die Investition lohnt sich
Diesen Bericht schreibe ich aus Macenta, wo ich für meinen jährlichen Besuch im CHRS bin. Jedes Jahr besteht eine gewisse Angst bei mir, dass ich vielleicht vor Ort feststellen muss, dass die Arbeit bergab geht – aber auch dieses Jahr durfte ich wieder feststellen, dass dem überhaupt nicht so ist. Herausforderungen gibt es im guineischen Gesundheitswesen viele. Aber die Spitalleitung und das Personal sind motiviert und leisten viel Einsatz. Es lohnt sich, weiterhin in sie als Personen und in die Spital-Infrastruktur zu investieren!
Auch dieses Jahr werde ich wieder von einem Team von Fachkräften begleitet. David G. ist es als Informatiker in den letzten Tagen gelungen, die Schnittstelle zwischen dem digitalen Röntgengerät und unserer Spitalsoftware AVICEMA zu konfigurieren. Dies ist nicht nur ein Gadget – es ermöglicht den Ärzten, die durchgeführten Untersuchungen am Bildschirm auszuwerten (mit einer viel höheren Bildqualität als auf den bisher verwendeten Ausdrucken). Und es erlaubt dem CHRS, in Zukunft auf den Ausdruck der Röntgenbilder zu verzichten, was mehr als die Hälfte der Röntgenkosten ausgemacht hat. Neben der erhöhten Untersuchungsqualität wird damit der Zugang zur Röntgendiagnostik auch viel billiger, was für die arme Bevölkerung im ländlichen Guinea enorm wichtig ist. Danke an Ana und David G. für ihren grossen Einsatz!
Einmal mehr herzlichen Dank allen, die unsere Arbeit am CHRS direkt und indirekt unterstützen!
David Leuenberger, Teilzeitmitarbeit von der Schweiz aus