Das evangelische Radioprogramm «YEVA ONDAKA – HÖRE DAS WORT» feiert in diesem Jahr das fünfzigjährige Bestehen. Deshalb wollen wir diese Ausgabe der Verbreitung der frohen Botschaft der Bibel durch die Radioarbeit widmen. Elisabeth konnte verschiedene Beiträge dazu sammeln. Berichten werden Hermann Maurer und Diniz E. Zuerst jedoch lassen wir Isac und Helena S. zu Wort kommen. Dieses Ehepaar, beide in Angola geboren, widmete sein Leben der Radioarbeit sowie der weltweiten Frauengebetsbewegung.
Hoffnung, Frieden, Versöhnung
Im Jahr 2025 feiert das Programm Yeva Ondaka seine fünfzigjährige Existenz. Seinen Anfang nahm der Radiodienst in den Sechzigerjahren durch Rodolphe Bréchet, welcher zusammen mit Leitern der einheimischen Kirche damit begann, Botschaften in Umbundu aufzunehmen und durch das Kurzwellenradio ELWA von Liberia ausstrahlen zu lassen. Ich, Isac, war damals 13 Jahre alt und hörte die Andachten zusammen mit meinem Vater. Schon zu dieser Zeit wurde die Botschaft von Jesus Christus durchs Radio verkündet und die Sendungen brachten Hoffnung für das angolanische Volk, welches sich bereits mitten im Unabhängigkeitskampf gegen die Kolonialregierung von Portugal befand. Nach der Unabhängigkeit tauchte das Land in einen langanhaltenden Bürgerkrieg. Wiederum wurde diese Phase durch Lichtstrahlen via Radio erhellt. Die Leitenden von SAM global und der einheimischen Kirche IESA beschlossen, in dieser notvollen Zeit die Botschaften durch TWR (Trans World Radio) ausstrahlen zu lassen, das sich ab 1974 in Manzini, Swasiland (heute Eswatini) installiert hatte.
Dies war ein wichtiger Glaubensschritt, denn dazu brauchte es täglich die Produktion und Aufnahme einer fünfzehnminütigen Botschaft. Damit dies möglich wurde, sandte Gott die Familie Hermann und Ruth Maurer nach Angola. Sie bildeten Kirchgemeindeleiter für die Aufnahme von Radiobotschaften aus, bauten ein Studio und bildeten junge Menschen zum technischen und operationellen Dienst im Studio aus. Mit der Rückkehr von Familie Maurer in die Schweiz kam Gottes Ruf an uns, ihm in Swasiland zu dienen, wo wir Programme für Yeva Ondaka vorbereiteten und ausstrahlten. Im Oktober 2025 werden wir 49 Jahre Radioarbeit vervollständigen. In all den Jahren sahen wir, dass Gott Yeva Ondaka gebraucht hat und noch braucht, um in erster Linie drei Ziele des Radiodienstes zu erreichen:
1. RETTUNG: Tausende Angolaner wurden durch die Gute Nachricht gerettet – dies in einer Phase des intensiven Bürgerkrieges. Viele Menschen wurden im Krieg getötet, aber gerettet durch Jesus Christus. Diejenigen, welche überlebten, bezeugen bis heute, dass die Radiobotschaften alle erreichten, seien es die Menschen in den Städten, in den Dörfern oder inmitten des Krieges. Neue evangelische Gemeinden entstanden in abgelegenen Gegenden, wo weder Pfarrer noch Missionare hinkamen.
2. EINHEIT: Die angolanische Kirche wurde zu einer Einheit rund um die Radioarbeit. Die Leitenden der verschiedenen Denominationen wurden durch die Radiosendungen zur Verkündigung der Frohen Botschaft in ihren Gebieten herausgefordert. Die Wirkung war so gross, dass, während der Krieg seinen Höhepunkt erreichte, Programme in Umbundu, Kimbundu, Kikongo, Giote, Lunyaneka, Luchasi und Portugiesisch ausgestrahlt wurden. Das Land wurde mit Botschaften der Hoffnung, des Friedens und der Versöhnung überschüttet. Die Sendungen wurden gehört und von jeder einzelnen Person in ihrer Sprache verstanden.
3. VERBREITUNG: Die angolanische Regierung anerkannte die Wichtigkeit des Radiodienstes im Versöhnungsprozess und der Friedensstiftung. So wurde dem Antrag der Kirche von einer Stunde Sendezeit pro Woche im Nationalradio stattgegeben und das Programm «Ecos do Evangelho» – Echo des Evangeliums entstand. Auch wurden Lizenzen für lokale FM-Radiosender erteilt. Inzwischen ist die Übertragung der Radiosendungen nicht mehr auf Angola beschränkt, sondern erreicht auch weitere fünf Portugiesisch sprechende Länder: Brasilien, Kap Verde, Mosambik, Portugal und São Tomé und Príncipe. Ohne Zweifel ist Yeva Ondaka die Mutter des Radiodienstes in Angola. Wir danken Gott und ehren ihn!
Isac und Helena S.

GOTTES WUNDERARE FÜHRUNG
Wie bereits oben erwähnt, haben Hermann und Ruth Maurer während mehrerer Jahre in Angola mitgearbeitet. Hermann berichtet von dem, was sie damals erlebt haben:
Mein ursprüngliches Berufsziel war es, als Pilot für die MAF zu fliegen. Dazu absolvierte ich die notwendige Ausbildung bis zum Berufspiloten. Ich hatte eine Berufung für die Mitarbeit bei SAM global in Angola, doch aufgrund des Krieges konnte die MAF dort nicht aktiv sein. Aber Rodolphe Bréchet fand, als gelernter «Radiomann» (Radio-TV-Elektriker) könnte ich in Angola die Radioarbeit mit der IESA an die Hand nehmen. Nach dreijähriger Wartezeit, vielen Gebeten, Ungewissheit und der absolvierten Bibelschule in Emmaüs war es dann so weit: Rodolphe wurde beim angolanischen Präsidenten vorstellig und ein Visum wurde uns, nur wenige Tage vor unserer mit Gott abgemachten Dead-Line für einen Einsatz in Angola, per Fax übermittelt. Als Vorbereitung für die Radioarbeit hatte ich zuvor, für alle Fälle, beim Evangeliums-Rundfunk eine Kurzausbildung absolviert. Es würde ein Buch füllen, um zu berichten, was alles geschehen durfte, weil Gott so gütig war, viel Bewahrung geschenkt und wunderbar geführt hat. Als dann wegen des Krieges meine Mitarbeit in Angola nicht mehr weitergehen konnte, waren wir alle sehr dankbar, dass Isac S. diese Arbeit übernahm. Er arbeitete zuerst von Brasilien aus und dann in Swasiland weiter. Er betreute die verbleibenden einheimischen Mitarbeitenden, die von mir ausgebildet worden waren, insbesondere Abel M. Abel hat zusätzlich eine theologische Ausbildung absolviert und ist heute verantwortlich für das Programm von Yeva Ondaka.
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Wir danken allen, die sich bis heute in dieser Arbeit engagieren, und allen Unterstützern, die diese Arbeit überhaupt ermöglicht haben und immer noch ermöglichen. Insbesondere danken wir Isac und Helena für ihren unermüdlichen Einsatz bis heute. Isac wird sich Ende 2025 in den wohlverdienten Ruhestand zurückziehen. Herzlichen Dank, Bruder Isac!
Zum Ausklang noch ein persönliches Bibelwort zu dieser Arbeit. Es hat bis heute nie an Bedeutung verloren und spricht von Segen Gottes durch seine Kinder: Durch den Segen der Aufrichtigen steigt eine Stadt auf, durch den Mund der Gottlosen aber wird sie niedergerissen. (Sprüche 11,11)
Das gilt in Kriegszeiten und auch heute noch. Wir ehren Gott den Allmächtigen und geben ihm ein grosses Dankeschön.
Hermann Maurer und Familie
HERZLICHEN DANK!
Als SAM global unterstützen wir weiterhin die Produktion der Radioprogramme, weil wir sehen (und hören), dass diese Programme auch heute noch grosse Auswirkungen im Leben einzelner Menschen haben, wie der folgende Bericht von Jose und Maria zeigt:
«Vielen Dank für das Character First Programm. Wir als Ehepaar verpassen dieses Programm nie. Wir haben durch Ihre kurzen und biblisch fundierten Botschaften auf Portugiesisch sehr viel gelernt. Die wichtigen Lektionen, die wir als junges Ehepaar gelernt haben, sind, zuerst Gott und dann einander als Ehemann und Ehefrau zu lieben. Wir besuchen eine Gemeinde und unser Wunsch ist es, eine christuszentrierte Familie zu gründen, die Gott und den Menschen dient. Hier in Angola ist die soziale und finanzielle Situation so schlecht, dass wir es nicht fassen können! Ihr Programm hilft vielen jungen Menschen, Hoffnung in Gott zu haben. Machen Sie weiter mit diesem wunderbaren Programm und vergessen Sie nicht, für uns zu beten.»

Im Namen von SAM global danke ich Isac und Helena S. ganz herzlich für ihren grossen Einsatz und wünsche ihnen einen gesegneten «Ruhestand».
Beatrice Ritzmann, Länderverantwortliche Angola
IMMER NOCH WERTVOLL UND HEILSAM
Der angolanische Mitarbeiter Diniz E. berichtet, wie sich die Radioarbeit weiterentwickelt hat.
Im Jahr 1996 konnte Radio Transmudial Angola (RTM-ANGOLA) ein Aufnahmestudio in Luanda einweihen und José N., der aus einer evangelischen Brüdergemeinde kommt, übernahm die Verantwortung. Die Sendungen wurden in Luanda produziert und per CD nach Swasiland geschickt. Später übernahm Kalumba A. von der Pfingstgemeinde die Leitung, der seinerseits diesen Dienst im Jahr 2013 an Domingos J. von der Evangelisch-methodistischen Gemeinde übergab. Leider ist Domingos bereits verstorben und dieses Studio wird inzwischen nicht mehr für diesen Dienst gebraucht. Im Jahr 2000 wurde das Tonstudio in Lubango, im Süden Angolas, unter der Leitung von João M. von der IESA eingeweiht. Er war für die Verwaltung zuständig und Abel M. für den technischen Bereich. Bereits vor dem Jahr 2000 wurden einige Programme (Yeva Ondaka, Nyaneka und Ngangela) in einem gemieteten Raum auf dem Gelände des ISTEL (Evangelische theologische Fakultät) produziert. Nach der Eröffnung des Studios erschienen weitere Programme wie die Sendungen in Kwanyama und das Kinderprogramm «Yeva Ondaka Cantado» (Yeva ondaka gesungen). Zur gleichen Zeit wurde das Studio an kirchliche Musikgruppen vermietet, die ihre Lieder aufnahmen, was den Dienst finanziell etwas entlastete.
Im Jahr 2003 wurde die Sendung «Durch die Bibel» am Radio vorgestellt. Dieses Programm gehört einer britischen Organisation, die von Rev. J. Vernon McGee gegründet wurde. Ich war verantwortlich für die Produktion des Programmes in Umbundu, und im Jahr 2013 begann die Produktion auf Portugiesisch für Angola, Mosambik, Guinea-Bissau und Kap Verde. Das Programm geht systematisch durch die ganze Bibel und hat dem Dienst von RTM in Angola einen weiteren Schub gegeben.
Diniz E.

Bis heute ist Abel M. für das Studio verantwortlich. Zwei Pfarrer der IESA produzieren und nehmen tägliche Sendungen für Yeva Ondaka auf, welche nun per Internet an RTM nach Johannesburg versandt werden. Wie bereits im Beitrag von Isac S. erwähnt, produzieren verschiedene evangelische Gemeinden eine stündige Sendung namens «Echo des Evangeliums», das jeden Sonntagmorgen am Nationalradio ausgestrahlt wird. Die Programme Yeva Ondaka, «Duch die Bibel» und weitere portugiesische Sendungen werden von TWR per Kurzwelle, weitere lokale kirchliche Sendungen per FM ausgestrahlt. Seit fünf Jahren hat auch die IESA ihren eigenen Radiosender «Maranata», welcher viel gehört und geschätzt wird. Einen unentbehrlichen Dienst leisteten diese Sendungen besonders während der Coronapandemie, wo es während Monaten verboten war, sich in Kirchen zu versammeln.
Beim Radiodienst handelt es sich oft um einen Dienst im Hintergrund, welcher in Angola jedoch in diesen fünfzig Jahren seines Bestehens und ganz besonders während des Krieges und später der Pandemie enorm wertvoll war und zur heilsamen Veränderung vieler Menschen beigetragen hat!
Herzlichen Dank für alles Mittragen.
Elisabeth G., Rehabilitation (aktiver Ruhestand)