Kamerun

Kreativ, mit Herzblut und Engagement

5.7.2024
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10
Min.
Eine Gruppe von jungen Leuten steht im Halbkreis im Freien vor einem Minibus

EEMM (Equipe d’Evangélisation Missionnaire Mobile) ist ein Arbeitszweig innerhalb der UEEC (kamerunische Partnerkirche von SAM global), dessen Vision ist es, dass die kamerunische Gesellschaft von Christen geprägt wird, die Gottes Liebe durch ihre Worte und Taten bezeugen.
Es gibt vier verschiedene Arbeitsbereiche: das Besuchs- und Filmvorführungsteam, die Worshipgruppe Gospel Light, die Clubs der Guten Nachricht und das Team von E-media du Sahel. Die Bereiche bestehen aus verschiedenen Teams, die sich gegenseitig unterstützen.

Besuche und Filmvorführungen

Wir fahren in Dörfer und veranstalten öffentliche Filmvorführungen (Jesus-Film und andere), auch auf Anfragen von anderen Denominationen. Wir machen Besuche bei Gefangenen oder besuchen und begleiten Menschen, die ihr Leben Jesus übergeben haben.

Vorbereitungen für die Filmvorführung in Moulvoudaye

Worshipgruppe Gospel Light

Wir produzieren Musikvideos mit dem Ziel, durch Lobpreis und Anbetung die gute Nachricht von Jesus Christus weiterzugeben. Wir leiten den Lobpreis in Gottesdiensten oder während Freiluftveranstaltungen. Punktuell bieten wir Kurse für Tontechniker/innen an.

Clubs der Guten Nachricht

In zahlreichen Kinderclubs betreuen wir Kinder in den Stadtvierteln, lesen ihnen biblische Geschichten vor und spielen mit ihnen. Wir organisieren Kinderlager und bilden Betreuerinnen und Betreuer aus. Bei Filmvorführungen in den Dörfern kümmern wir uns um die Kinder.

E-media du Sahel
Ayouba und sein Team anlässlich einer Schulung

Wir produzieren Sendungen, Filme und andere Programme über das Leben, den Glauben und die Umwelt. Diese Beiträge dienen dazu, die Gute Nachricht zu verbreiten, die Menschen zu ermutigen, zu informieren und zu lehren. Wir verbreiten sie auf den sozialen Netzwerken. Wir bieten regelmässig Schulungen in den Bereichen Kameraführung, Videobearbeitung, Tontechnik in Kirchen und Computergrafik an. Ziel ist es, die Fähigkeiten der Tontechniker in unseren Kirchen zu verbessern und neue Mitarbeitende zu gewinnen, da wir grosse lang- und kurzfristige Projekte haben.

Ausbildung in Tontechnik

Des Weiteren planen wir die Einrichtung eines Webradios. Die Arbeiten haben begonnen und die Ausstrahlungen werden folgen. Wir haben uns dafür entschieden, mit dem Material zu beginnen, das wir besitzen, bevor wir in besseres Material investieren. Wir haben grosse Träume: Nach der Einrichtung eines Webradios planen wir als nächsten Schritt die Einführung eines christlichen Radio- und Fernsehsenders in der Region Hoher Norden in Kamerun.
Ayouba, Sanda und Team

Wichtiges Hilfsmittel

Bei seiner vielseitigen Arbeit ist das EEMM-Team häufig mit einem Minibus unterwegs. Man sieht ihn auf fast allen Bildern im Hintergrund. Dieser ist in die Jahre gekommen (18 Jahre alt) und die Unterhaltskosten fressen das Budget weg. Daher hat SAM global zusammen mit der Supportgruppe Kamerun entschieden, 2024 einen grösseren Finanzbeitrag einzuplanen, um einen neuen Toyota-Bus zu beschaffen. Bitte betet für die Kaufabwicklung, für reibungslose Zollformalitäten und dass die Kirchenleitung dafür eine Steuerbefreiung bewirken kann.
Andreas Zurbrügg

NEUES VON DEN «FEMMES D’ESPOIR» (WITWENPROJEKT)

In den meisten Gruppen sind die Alphabetisierungsprogramme gut angelaufen. Frauen, die nur zwei bis drei Jahre in der Primarschule waren, hatten vieles vergessen. Für einige war der Einstieg leichter und sie können bereits (noch nicht sehr flüssig) lesen. Für andere ist es schwierig und dauert länger. Vor allem ältere Frauen trauen es sich nicht mehr zu, lesen und schreiben zu lernen. Das fängt schon damit an, einen Stift in der Hand zu halten oder Buchstaben zu erkennen. Da fehlt wohl oft auch eine Lesebrille.

Wer lesen kann, bekommt eine Bibel oder ein neues Testament (das Alte Testament ist noch nicht in allen Sprachen vollständig übersetzt) in der Muttersprache und die Kurskosten werden vergütet. Einige Witwen wollten im Alphabetisierungskurs gleich mit Fulfulde, der «Kirchensprache», einsteigen. Das ist die Sprache, mit der sich die verschiedenen Ethnien auf den Märkten verständigen. Es ist die Muttersprache der Fulbe, einer grossen muslimischen Volksgruppe.

Gruppenschulung in Mikrobusiness

Schulung/Retraite von zwei Mitgliedern pro Gruppe

Anfangs Mai wurden je zwei Frauen pro Gruppe eingeladen, an einer Retraite teilzunehmen. Die Auswahl wurde nach den Sprachkenntnissen getroffen, so dass alles in nur zwei Sprachen durchgeführt werden konnte. Adèle und Christie haben das Gelernte vom Januar (damals mit den «Rings of Hope» Frauen aus der Schweiz) weitervermittelt. Die teilnehmenden Frauen hatten wiederum den Auftrag, das Gelernte in ihren Gruppen weiterzugeben.

Ab Mai begann wieder die Gründung von neuen Witwen-Gruppen. Dank der Mitarbeiterinnen des Komitees können Christine und Adèle nun unabhängig voneinander Gruppen gründen. Oft werden 24 Frauen zusammengenommen, die dann in zwei Gruppen weitermachen. Bis Ende Mai gab es bereits wieder vier neue Gruppen, mit denen vom letzten Jahr wird so 192 Witwen in 16 Gruppen geholfen. Weitere Gründungen sind geplant!
Helen M.

IN BOUK GEHT ES VORAN

Seit drei Jahren läuft die Planung für das neue Gesundheitszentrum in Bouk. Es fanden Gespräche mit Vertretern der Bevölkerung, der Gemeinden und mit dem traditionellen «König» statt. Terrainfragen, die Erlaubnis des Ministeriums, Finanzierungsanträge, Bauplanung – all dies benötigte Zeit und musste reifen. Bouk ist eines der zahlreichen Dörfer, in denen sich Familien neu angesiedelt haben, die dem Landmangel und dem Terror im Hohen Norden Kameruns entfliehen mussten.

Die Baustelle in Bouk Anfang März 2024

Im Herbst 2022 konnte die Umsetzung beginnen. Die Brunnenbohrung verlief erfolgreich. Im Februar 2024 erfolgte der offizielle Baustart in Anwesenheit des Architekten, des Baumeisters, des Bauleiters, der Verantwortlichen des OM und der UEEC. Seither geht es erfreulich zügig vorwärts. Ein Team unseres bewährten Bauunternehmers Adamou führt die Arbeiten durch und sorgt für die Beschaffung des Baumaterials. Nathanaël, der technische Leiter im Oeuvre Médicale, kontrolliert die Qualität der Arbeit und installiert auch die gesamte Strom- und Wasserversorgung. Gemeinsam mit Moussa, dem Koordinator des OM, plant er zudem die Inneneinrichtung und beauftragt die Herstellung des Mobiliars. Die Fensterrahmen und Türen werden vom Schlosser etwas verzögert angefertigt, weil Metall von guter Qualität schwer zu finden ist.

April 2024 - die Mauern sind schon fast hochgezogen

Die Arbeiten gehen sehr gut voran - Stand Juni 2024

Nathanaël beim Verlegen der Rohre

Moussa und Nathanael sind dankbar für alles Gelingen und die Bewahrung bisher und beten weiterhin dafür. Rund zwei Drittel der Finanzen sind abgedeckt. Anfang 2025 möchten sie in Bouk mit der Gesundheitsversorgung beginnen. Es bleibt noch viel zu tun. Besonders Nathanaël ist sehr gefordert.
Hanna W.

UNGLAUBLICHE 40 JAHRE EINSATZ IN AFRIKA – DANKE HELEN!

Mit einer klaren Berufung reiste Helen 1984 als junge Hebamme mit VIA nach Kamerun aus, wo sie in verschiedenen Gesundheitszentren wertvolle und vielseitige Aufbauarbeit leistete. Anlässlich der Integration von VIA 2011 wurde Helen bei SAM global angestellt. Aufgrund der Gefahr durch Boko Haram musste sie zuerst ihren Haupteinsatzort Maltam und 2014 dann definitiv den Kamerun verlassen.

Helen als Hebamme in ihrem Element

Nochmals eine grosse Herausforderung angepackt

Helen fand auf der Geburtenabteilung im Spital Guinebor, Tschad, eine neue Herausforderung. Zusammen mit einem englischen Ärztepaar liess sie sich 2017 auf das Abenteuer Oase ein. Das Leben in dieser sehr herausfordernden Kultur war auch für eine erfahrene Frau wie Helen nicht einfach. Aber sie meisterte das dank starker Resilienz, viel Durchhaltewillen und grossem Gottvertrauen ausgezeichnet.

Feierlicher Apéro in der Homebase in Winterthur

Nach 40 Jahren Einsatz tritt Helen Müller Ende Juni offiziell in den Ruhestand. Wir danken Helen von Herzen für ihren langen und so wertvollen Einsatz! Es freut uns sehr, dass Helen plant, weiterhin mit SAM global verbunden zu sein, durch Aktivitäten in den Supportgruppen sowie kurze Einsätze, beispielsweise Ende Jahr im Witwenprojekt in Kamerun, wo sie ihre Erfahrung einbringen kann. Wir wünschen Helen Gottes Segen für ihren neuen Lebensabschnitt.
Andreas Zurbrügg, Länderverantwortlicher Sahel

KURZNACHRICHTEN

Im Gebiet von Tourou, dem bergigen Grenzgebiet zu Nigeria, spritzt sich die Lage erneut zu. Von den B. H. wurden Minen gelegt, wodurch mehrere Personen umgekommen sind. Im Rahmen eines Überfalls kam ein junger Pastor ums Leben. Die Ausweichräume, wo tagsüber bisher Patienten versorgt wurden, sind Mitte Mai überfallen und zerstört worden, daher musste diese medizinische Minimal-Versorgung auch eingestellt werden. Inzwischen scheint nur etwa ein Zehntel der ursprünglichen Bevölkerung noch vor Ort zu leben. Beten wir für die Betroffenen!
Hanna W.

SAM global
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