Es erstaunt mich immer wieder, wie Gott nach seinem Gutdünken wirkt, immer auf ganz spezielle Art. In Josua 1,1-9 lesen wir, dass Gott Josua sagt, er solle stark und mutig sein. Er betont, wie wichtig Stärke ist. Ein Mensch muss die Kraft haben, mutig zu sein, und Stärke hat in diesem Fall nichts mit Muskeln zu tun, sondern mit der Fähigkeit zu erkennen, was Gott von uns in schwierigen, aussichtslosen Situationen will.
Wie bei Josua war auch der Weg von SOLE Angola eine interessante Glaubensreise, die vom Vorstand und den meisten ihrer Mitglieder Mut und Vertrauen in den lebendigen Gott erforderte, um nicht entmutigt zu werden oder aufzugeben. Bei der Entstehung des Vereins im Jahr 2014 verlief alles ruhig. Diese Ruhe wurde jedoch kurz nach meiner Wahl zum Präsidenten in Frage gestellt. Wir haben viel Zeit investiert, um die Details des Übergangs zu verwalten. Als das zu gelingen schien, starb Paulo M., unser Geschäftsführer, ganz plötzlich. Wir liessen uns nicht entmutigen und suchten Kraft, Unterstützung und einen neuen Geschäftsführer.
Aber dann dauerte es nicht lange, bis die Wellen der Zwietracht und Meinungsverschiedenheiten über uns zusammenschlugen. Es gab Zeiten, in denen wir nicht mehr wussten, was wir tun sollten, unsere Kräfte ausgingen und wir an die Grenze unserer Geduld und Toleranz kamen. Wir haben auf diesem Weg viele Lektionen gelernt. Eine davon ist, dass der juristische Sieg nicht immer ein ethischer und moralischer Sieg ist. An der Mitgliederversammlung vom 4. Februar 2023 haben wir klar entschieden, dem ausgeschiedenen Geschäftsführer Entschädigungen zu bezahlen, um das Gemeinwohl zu retten und den Verein voranzubringen.
Luís S., Präsident SOLE Angola
Willkommen Dr. João
Wie sehr freute sich die Leitung der Boa Vista, dass Anfang 2022 der Augenarzt Dr. João fest angestellt werden konnte. Er hat seine Ausbildung in Nigeria abgeschlossen und ist nach Angola zurückgekehrt. Nun hat er sich schon hervorragend in der Boa Vista eingearbeitet und angepasst. Bereits wenige Monate nach seinem Arbeitsbeginn haben sich die ersten Erfolge eingestellt. Trotz aller Herausforderungen waren die erzielten Ergebnisse sowohl bei den Kataraktoperationen als auch bei den Konsultationen im Vergleich zu 2021 zufriedenstellend. Dies war auch dank der Motivation und der gemeinsamen Vision des Teams möglich. Die Patienten erhalten eine umfassende Betreuung.
Dienstleistungen von Besuchsärzten
Dank des Engagements des Teams von Boa Vista, der Unterstützung durch die Koordination von SOLE Angola und der Mitarbeit von Gastärzten konnte das Ziel von 2’500 Kataraktoperationen im vergangenen Jahr übertroffen werden. Dr. John, Augenarzt und Hornhautspezialist, beteiligte sich aktiv an den Boa Vista-Aktivitäten und führte bei seinem Besuch in Angola 110 Operationen durch. Dr. Robert, Student der Augenheilkunde im 6. Jahr aus Grossbritannien, nahm während seines Besuchs aktiv an den Aktivitäten in Boa Vista teil. Dr. José besuchte Angola nur kurz und hatte keine Zeit, Operationen durchzuführen, brachte aber gute Aussichten im Bereich der Ausbildung mit.
Jeder von ihnen traf sich am Ende seines Einsatzes mit dem Team und gab einige Empfehlungen in einem Besuchsbericht ab, der an die SOLE Angola Leitung weitergeleitet wurde. Dr. John bringt bei jedem Besuch in Angola chirurgisches Hilfsmaterial mit, das aus den Vereinigten Staaten gespendet wird.
Medizinische Einsätze im Inland
Diverse medizinische Einsätze oder sogenannte «mobile Kliniken» mit Konsultationen und Kataraktoperationen wurden im Inland Angolas von Dr. Steve, Dr. João und dem Techniker Kambale durchgeführt.
Jorge G., Interims-CEO
Mit viel Geduld zum Ziel
Teresa ist 14 Jahre alt und wurde im April 2022, nach siebenjähriger Krankheitszeit, von ihrer älteren Schwester in unser Rehabilitationszentrum in Lubango gebracht. Teresa litt an Knochentuberkulose und wies am Rücken, auf der Höhe der Brustwirbel, einen starken Buckel auf. Sie schleifte die Beine hinter sich her und musste sich beim Gehen an den Wänden festhalten. Wir konnten mit einer gezielten medikamentösen Behandlung beginnen und sie blieb in der Klinik in Mapunda, um täglich Physiotherapie zu machen. Die Mutter wollte Hilfe bei einem traditionellen Heiler suchen und es brauchte viele Gespräche, bis sie bereit war, ihr Kind bei uns zu lassen, damit wir die medizinische Behandlung fortsetzen konnten. Nun, nach Monaten der Behandlung, geht es Terese sehr gut. Sie hat inzwischen sechs Kilogramm zugenommen und kann wieder normal laufen. Die einzige Erinnerung an ihre Krankheit ist ein leichter Buckel, der erfordert, dass sie weiterhin täglich die nötigen Übungen macht. Aber sie wird bald aus der Behandlung entlassen werden können.
Herzlichen Dank allen, welche die Arbeit in Angola in irgendeiner Form unterstützen.
Elisabeth G., Rehabilitation (aktiver Ruhestand)