Seit der Gründung unserer Handwerkerschule im Jahr 2014 haben nun schon etliche jungen Männer ihre Lehre erfolgreich abgeschlossen und wurden auch mit unseren christlichen Werten für ihr weiteres Leben geprägt. Zwei Lernende des ersten Lehrganges, Alpha und Ibrahima, wurden damals nach ihrer Lehre weiter an der Handwerkerschule beschäftigt und nehmen heute selber die Position von Ausbildnern ein.
Ein dritter junger Mann, Amadou, komplettiert seit gut einem Jahr das Team der guineischen Vorgesetzten. Amadou oder Eto’o (nach dem kamerunischen Fussballspieler Samuel Eto’o), wie er in unserer Stadt auch genannt wird, war auch ein Lernender des ersten Lehrganges. Er hat damals seine Ausbildung nicht ganz beendet, sondern sich für ein Studium in Tiefbau an der Universität entschieden. Das hat er inzwischen als einer der drei besten seines Lehrganges abgeschlossen. Danach haben wir ihm angeboten, als Ausbildner in unserer Werkstatt zu arbeiten, was er gerne angenommen hat.
Teilprojekt übergeben
Amadou ist ein intelligenter und begabter junger Mann. Seine Fähigkeiten, beispielsweise in den Bereichen Management oder Informatik, ergänzen die eher praktischen und organisatorischen Fähigkeiten von Alpha und Ibrahima. Da sich die drei jungen Männer schon seit vielen Jahren kennen, hoffen wir, dass ihre gute Beziehung untereinander es ihnen ermöglicht, die Werkstatt in Zukunft gemeinsam gut zu führen, denn wir planen, ihnen dieses Teilprojekt von ActionVIVRE Süd in absehbarer Zeit zu übergeben. Das Ziel ist, dass sie die Verantwortung dafür tragen, wir sie dabei noch eine gewisse Zeit unterstützen und uns dann immer mehr zurückziehen.
Die Teuerung hat Auswirkungen
In den letzten Monaten wurden in Guinea etliche Güter massiv teurer, beispielsweise Lebensmittel und auch Baumaterialien. Dies machte sich auch in unserer Handwerkerschule bemerkbar. Da die Einkommen auf gleichem Niveau blieben, konnten es sich die Leute nicht mehr leisten, neue Häuser zu bauen oder neue Möbel zu kaufen. Eine Auswirkung für unsere Handwerkerschule war, dass wir zu Jahresbeginn eine sehr niedrige Auslastung hatten. Nun sind die Preise wieder etwas gesunken oder haben sich zumindest stabilisiert, und die Auftragslage verbessert sich langsam.
Schluss mit dem Wasserschleppen
Im Frühjahr konnten wir in einem Dorf auf Wunsch der Bewohnenden ein grösseres Projekt zur Wasserversorgung realisieren. Bis dahin mussten sie ihr Wasser am Dorfbrunnen von Hand hochpumpen und nach Hause tragen. Wir erstellten neben dem Dorfbrunnen ein Wasserschloss mit drei Tanks von total 9’000 Litern Fassungsvermögen. Das Wasser wird mit einer Solarbrunnenpumpe in die Tanks hochgepumpt. Vom Wasserschloss aus haben wir im ganzen Dorf Leitungen verlegt und an verschiedenen zentralen Punkten insgesamt 16 Wasserhähne installiert.
Dadurch entfällt das mühsame tägliche Pumpen am Dorfbrunnen, und die schweren Eimer mit zum Teil mehr als 20 Litern müssen nicht mehr über weite Strecken auf dem Kopf nach Hause getragen werden. Das ist eine grosse Erleichterung für die Frauen und Kinder, die in Guinea für das Wasserholen zuständig sind. Wir haben öfters Anfragen für solche oder ähnliche Projekte, doch leider scheitert es immer wieder an der Finanzierung. Die Installationen sind sehr teuer und die wenigsten Dörfer können es sich leisten.
Jesus nachfolgen trotz Widerständen
In der letzten Ausgabe der NEWS haben wir von einem jungen Mann berichtet, der unsere Stadt wegen seines Glaubens an Jesus verlassen musste. Nach rund einem Monat Aufenthalt in einer anderen Stadt ist er wieder hierher zurückgekehrt, aber seine Familie hat ihn nicht wieder aufgenommen. Mit kleinen Arbeiten und der Unterstützung aus unserem Projekt hat er sich bis jetzt durchgeschlagen. Ziel war eigentlich, dass er in den Norden des Landes reisen würde, um dort mit einem einheimischen Pastor zusammen die Gute Botschaft weiterzugeben und dabei auch selber im Glauben zu wachsen. Aber aus verschiedenen Gründen musste die Reise auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Nun ist Anfang Mai sein Vater ganz unerwartet verstorben. Der junge Mann ist sehr traurig, dass er den Vater verloren hat, ohne dass eine Versöhnung zwischen ihnen stattgefunden hat und ohne dass der Vater Jesus in sein Herz aufnehmen konnte. Es wird sich nun zeigen, wie stark ihn die Familie immer noch ablehnt. Vielleicht öffnet dieser Verlust auch die Tür, dass der Kontakt mit seiner Mutter und den Geschwistern wieder enger wird.
Verstärkung für das Team gesucht
Wir und die andere Familie im Langzeiteinsatz werden diesen Sommer für zwei Monate in der Schweiz weilen. Im September werden wir mit den neuen Kurzzeitmitarbeitenden nach Guinea zurückkehren, um das neue Schuljahr zu beginnen. Wir sind dringend auf der Suche nach neuen Langzeitmitarbeitenden, die uns in unseren Projekten unterstützen und uns helfen, die Gute Nachricht in unserer Stadt zu verbreiten, in der noch so wenige Menschen Jesus persönlich kennen. Die Stellenbeschreibungen findet ihr auf der Website von SAM global: https://www.sam-global.org/projekt/actionvivre-sud#mitarbeiten
Bitte zögert nicht, auch in eurem Bekanntenkreis davon zu erzählen! Herzlichen Dank für euer Interesse und euer Mittragen.
Amélie und Sandro M., Projektleitung