Die Familien an den Flüssen arbeiten hart, um ihre Kinder aufzuziehen, und sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert in dem Umfeld, in dem sie leben.
Heutzutage kommt bei der Erziehung der Kinder erschwerend hinzu, dass sie Zugang zu sozialen Netzwerken haben und mit Drogen und anderen Süchten in Berührung kommen. Die Realität mit diesen Problemen in den Städten erreicht nun mit grosser Intensität auch die Menschen an den Flüssen. Die am meisten Betroffenen sind in der Regel die Jugendlichen. In den letzten Jahren hat die Zahl der jungen Menschen, die Drogen und Alkohol konsumieren, zugenommen. Die Folgen sind immer schmerzhaft und betreffen die ganze Familie.
Ein Vorbild für viele
Diese grossen Probleme motivieren uns vom ProRIBEIRINHO, den Menschen von Jesus zu erzählen und von der Hoffnung auf Veränderung durch ein Leben mit ihm. Einer, der das schon sehr früh verstanden und ergriffen hat, ist Joelson. Er stammt aus einer armen Familie, die von der Landwirtschaft lebt. Seine Eltern haben durch die Arbeit vom ProRIBEIRINHO am Fluss Camarapí in Portel Jesus kennengelernt und besuchen seither die Kirche. Joelson begleitete seine Eltern von klein auf, hörte immer aufmerksam zu und entschied sich am 13. April 2005, im Alter von nur sieben Jahren, Jesus nachzufolgen. In den folgenden Jahren lernte er in der Schule, half seinen Eltern bei der täglichen Arbeit und interessierte sich für die Aktivitäten in der Kirche. Obwohl er von anderen jungen Menschen umgeben war, die sich auf Alkohol, Drogen und Prostitution einliessen, hielt er an seiner Entscheidung fest. Als er 16 Jahre alt wurde, liess er sich taufen und engagierte sich mehr und mehr bei kirchlichen Aktivitäten.
Joelson wurde zum Theologiestudium ermutigt, nahm die Herausforderung bereitwillig an und begann mit dem Studium. In den Semesterferien half er in seiner Kirche mit. Schon bald baten die Gemeindeglieder ihn, Leitungsaufgaben zu übernehmen. Er hörte dabei auf die Mitarbeitenden vom ProRIBEININHO, gewann an Erfahrung und an Selbstvertrauen. Im Jahr 2018 schloss er den Grundkurs in Theologie ab. Nach seinem Abschluss äusserte er den Wunsch, die theologische Prüfung für den Eintritt in das Pfarramt abzulegen. Das geschah im April 2022 und er erhielt die Zulassung. Der nächste Schritt war die Pastoreneinsetzung, die am 20. August 2022 in seiner Heimatkirche stattfand.
Joelson ist nun Pastor einer Kirche an einem Fluss und übernimmt auch Dienste in der Nachbargemeinde. Er arbeitet noch teilweise in der Landwirtschaft, hat aber bereits ein kleines Gehalt von seinen Diensten in der Gemeinde. Durch sein Beispiel und seine Entschlossenheit hat er es geschafft, auch andere junge Menschen in die Kirche zu bringen. Er ist ein Vorbild für seine Familie und für die Menschen in seiner Region. Regelmässig besucht er mit etwa 10 Jugendlichen die umliegenden Dörfer und erzählt den Menschen, wie Gott eine neue Hoffnung geben kann und ermutigt sie, die Gemeinde zu besuchen.
Gesundheitliche Probleme und Lücken im Team
- Pastor Abílio ist schwer erkrankt und wir wissen nicht, ob er in den Dienst zurückkehren kann. Denken wir an ihn und seine Familie in unseren Gebeten.
- Unser Mitarbeiter Jean wird das Team wieder verlassen.
- Alain macht im Moment eine Weiterbildung und ist nur teilzeitlich fürs ProRIBEIRINHO verfügbar.
- Reginaldo hat Herzprobleme und wird sich weiteren Untersuchungen unterziehen müssen. Er ist im Moment nicht voll belastbar.
- Felipe hat eine Operation hinter sich und ist für drei Monate krankgeschrieben. Jetzt besteht noch der Verdacht, dass er Krebs hat, was aber noch nicht genauer untersucht wurde.
- Elizete hatte Nierensteine und der Arzt sagte ihr, sie müsste operiert werden. Das Team betete für sie und nach einiger Zeit verschwanden die Schmerzen. Nun ist sie bereits ein ganzes Jahr schmerzfrei. Gott hat an ihr ein Wunder getan.
Beten wir für das Team, das sehr reduziert ist und die Einsatzmöglichkeiten überdenken und sich restrukturieren muss.
Herzlichen Dank!
Der Sponsorenlauf in Winterthur brachte über 8’000.- Franken ein und zusammen mit dem in der Romandie ergab sich ein Total von 9’250.- Franken. Vielen Dank an alle, die gelaufen sind, gespendet und/oder gebetet haben.
Ein Benefiz-Konzert für die Menschen am Amazonas
Am 20. Januar 2023 findet in der ref. Kirche in Bubendorf, BL um 19.30 Uhr ein Orgelkonzert statt. Helmut Freitag wird Werke von Bach, Mendelssohn und Brahms spielen. Hinzu kommt vielleicht noch der eine oder andere «Orgeltanz» des Schweizer Komponisten Max Glauser. Der Erlös kommt dem ProRIBEIRINHO zu Gute.
Ein sinnvolles Geschenk
Da wir oftmals nicht mehr wissen, was wir einander schenken sollen, könnte auch eine Spende an das ProRIBEIRINHO «verschenkt» werden, sei es mittels Geschenkkatalog für die medizinische Arbeit oder einer Spende für eine gesunde und hoffnungsvolle Entwicklung der Kinder und Jugendlichen an den Flüssen, indem sie bei ihrer Ausbildung unterstützt werden.
Frohes Wiedersehen
Elsbeth Aeberhard, die zusammen mit ihrem Mann Heiri viele Jahre an den Flüssen gewirkt hat, plant eine Reise nach Brasilien und wird die Zeit vom 22. Oktober bis ca. Ende November im ProRIBEIRINHO verbringen. Sie freut sich auf die Begegnungen mit dem Team und auf das Wiedersehen mit vielen Menschen der kleinen Flussgemeinden, welche sie noch persönlich kennt. Wir wünschen Elsbeth eine gesegnete Zeit, Bewahrung auf den Reisen, und dass sie für das Team in dieser herausfordernden Zeit eine Ermutigung sein darf.
Herzlichen Dank für euer Interesse und euer Mittragen.
Beat Roggensinger und Daniel De S., Projektleiter