Lighthouse Battambang feiert dieses Jahr das 15-jährige Jubiläum. Im April 2008 startete Lighthouse Battambang durch Lukas Bernhardt, der sein Haus öffnete und vier Studierende bei sich aufnahm. Noch im selben Jahr kamen vier weitere Studierende dazu und so wuchs die Arbeit konstant. Doch wieso der Name Lighthouse Battambang?
Battambang ist eine Provinzhauptstadt im Nordwesten von Kambodscha. Hier startete das Engagement und die Vision von Lukas Bernhardt, ein Leuchtturm der Hoffnung für Kambodschaner/innen in und um Battambang zu sein. Ein Leuchtturm (Lighthouse) hat die Bestimmung, den Schiffen auf dem Meer Orientierung zu bieten, damit sie sicher in den Hafen einfahren können. Deshalb sollen sie möglichst sichtbar sein und hell leuchten. So wollen auch wir den Menschen in Kambodscha Orientierung für ihr Leben bieten, neue Aussichten eröffnen und ihnen die Liebe Gottes sichtbar machen. Wir wollen hell leuchten, damit Menschen neue Hoffnung finden (siehe Matthäus 5,14-16).
Wir freuen uns, dass die Arbeit noch immer wächst und wir weiterhin Jugendliche und ihre Familien begleiten können. Lighthouse Battambang bietet zurzeit 38 Schüler/innen in zwei Provinzen (Battambang und Pursat) Unterkunft, Schulbildung und ganzheitliche Unterstützung. Dazu kommen 12 Universitätsstudierende, welche ein Stipendium, praktische Arbeitserfahrungen und Begleitung erhalten. Auf dem Land in der Provinz Battambang schulen wir zurzeit fünf Familien in Viehhaltung, einmal wöchentlich unterrichten wir Englisch für unterprivilegierte Kinder und besuchen die Familien unserer Schüler/innen.
Menschen anleiten und stärken
In unseren fünf Programmen (Living, Learning, Training, Pursat, Serving) setzen wir den Schwerpunkt auf persönliche Begleitung und individuelle Unterstützung. Wir versuchen mit aller Kraft zu verhindern, dass Menschen von uns abhängig werden. Vielmehr beabsichtigen wir, ein starker Partner an der Seite von Menschen zu sein, die Schwierigkeiten überwinden müssen. Wir leiten sie an und stärken ihr Durchhaltevermögen, sodass sie in der Lage sind, ihre Schwierigkeiten selbst zu bewältigen und eine Arbeit mit fairem Lohn anstreben können.
Borey, der heute unser Serving Programm Manager ist, startete einst selbst bei Lighthouse Battambang. Nach dem Abschluss der Universität heiratete er und zog zurück zu seinen Eltern aufs Land. Er arbeitete als Bauer und unterstützte das Kinderprogramm unserer Partnerkirche. Als wir mehrere Jahre später einen neuen Leiter für unser Landwirtschaftsprogramm suchten, sagte Borey begeistert zu und freute sich, mit seinen neuen Kenntnissen Teil der Vision von Lighthouse Battambang zu werden.
Wir träumen von einer Schule auf dem Land, die Oberstufenschüler/innen individuelle Unterstützung bieten kann, von der Erweiterung unserer Programme in eine neue Provinz und von einem eigenen Grundstück in Battambang. So sind wir gespannt auf die nächsten 15 Jahre und freuen uns auf alle Partner, die mit uns die Vision von Lighthouse Battambang fortsetzen.
Sandra G.
Leben und Glauben teilen – seit 10 Jahren
Das B4T-Eierfarm-Unternehmen, welches wir als SAM global begleiten, hatte wegen Covid einen ziemlich holprigen Start bei der Übergabe in die operative Selbständigkeit. Als meine Familie und ich vor drei Jahren, mitten in der Covid-Zeit, das Land verliessen, sah sich das Unternehmen vor einer ganz neuen Situation. Die meisten der rund 60 Hotels, Restaurants und Supermärkte, die eggscellent zu seiner Stammkundschaft zählen konnte, hatten wegen der Touristen-Flaute geschlossen oder konnten sich keine erstklassigen eggscellent Eier mehr leisten. Da waren wir dankbar für das kurzfristig auf die Beine gestellte Projekt «Eierspenden für Bedürftige». Im letzten Jahr konnten so dank Spenden rund 200’000 erstklassige Eier durch lokale Kirchen und Partnerorganisationen an Bedürftige verteilt werden.
In der Zwischenzeit versuchen sich Land, Leute und Unternehmen wieder aufzurappeln. Doch so schnell geht das nicht. Für Sreyneang, die 30-jährigeLeiterin von eggscellent, die seit Beginn dabei ist, und ihr kambodschanisches Team, ist der Wiederaufbau des Kundenstammes eine Herausforderung. Doch langsam kommen die Kunden zurück. Ob sie es mit Gottes Hilfe schaffen, wieder auf das Niveau vor Covid zu kommen? Das eggscellent-Team gibt weiterhin bei einigen Notsituationen gratis Eier ab. Ganz aufgeben wollen wir die Hilfe nicht, nachdem wir gesehen haben, was für ein Segen das Programm war.
Hilfe zur Selbsthilfe
Die Menschen sind der Grund, weshalb eggscellent existiert. Unsere Mitarbeitenden stehen im Fokus – wir wollten Arbeitsplätze auf dem Land, aber auch in der Stadt schaffen, die nicht nur ein Job sind, sondern jeder Mitarbeiterin und jedem Mitarbeiter ein würdiges Leben ermöglichen. Gemeinsam ist man an der Arbeit – in der Hitzezeit müssen die Tiere sogar nachts versorgt werden und die gesamten Kosten müssen durch den Verkauf der Eier gedeckt werden. Das Team unterstützt sich gegenseitig – was besonders für die alleinerziehenden Mütter hilfreich ist, können sie doch auch mal die Kinder mit zur Arbeit nehmen. Zusammen lachen und weinen sie, tauschen sich aus, holen sich Rat im Team, Kraft durch den Glauben und im Gebet. Man ist da füreinander. Dieses Jahr feiern wir das zehnjährige Jubiläum! Wir freuen uns, dass wir mit zahlreichen Mitarbeitenden schon sehr viel erlebt haben: Teilzeit-Studium, Heirat, Kinder, Familientragödien, Hochs und Tiefs. Aber ist nicht gerade dort, wo wir miteinander durchs Leben gehen, wo Jüngerschaft gelebt wird?
Herzlichen Dank für euer Interesse und eure Unterstützung!
David Keller, Gründer von eggscellent und Länderverantwortlicher