In Partnerschaft mit lokalen Organisationen arbeiten wir in zwei Projekten in Nordindien – das ProEQUIP Nordindien und ProEQUIP Himalaya. Eigene Einsatzleistende können wir momentan nicht entsenden. Diese Mal berichten wir vor allem vom ProEQUIP Nordindien: In der Stadt unterstützen wir unsere indische Partnerorganisation darin, Schulungen und Kontaktpflege für Geflüchtete anzubieten und so Hoffnung in ihr Leben zu bringen.
Wasser und Würde für «Unberührbare»
In den Dörfern engagieren wir uns gemeinsam dafür, dass Menschen in ländlichen Gebieten Zugang zu sauberem Trinkwasser erhalten. In zahlreichen Teilen Indiens gibt es noch immer viele Dörfer, in denen die Bewohner in extremer Armut leben. Eines der grundlegenden Bedürfnisse, das dringend erfüllt werden muss, ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser. Denn verschmutztes Wasser ist die Ursache für zahlreiche Gesundheitsprobleme, die von kurzfristigen Beschwerden bis hin zu langfristigen Erkrankungen oder sogar zum Tod führen können. Auch die damit verbundenen medizinischen Kosten belasten die Menschen erheblich. Dieses Problem betrifft vor allem die ärmsten Mitglieder der Gesellschaft, insbesondere diejenigen, die zu den untersten Kasten gehören. Oft ist es ihnen untersagt, die zum Teil vorhandenen Dorfbrunnen der höheren Kasten zu nutzen. Unsere Partnerorganisation hat uns gebeten, sie im Kampf gegen diese Diskriminierung der Bedürftigsten zu unterstützen. Seit diesem Sommer konnten so bereits in vier verschiedenen Dörfern Brunnen gebohrt werden und bis Ende Jahr werden es noch weitere sein.
Selbst Verantwortung übernehmen
Die Mitarbeitenden von ProEQUIP Nordindien besuchen zuerst die Dörfer, um die Situation zu ermitteln. Dies geschieht durch Gespräche mit den Dorfgemeinschaftsvertretern und dauert etwa zwei Tage. Dann wird ein Brunnen-Komitee gegründet, das die Verantwortung für den Brunnen übernimmt und es wird nach dem besten Standort gesucht. Per Lastwagen wird das benötigte Equipment herangeschafft, dann etwa eine Woche lang an der Bohrung gearbeitet, bis der Brunnen betriebsbereit ist. Die Wasserqualität wird im Labor überprüft, bevor die neue Wasserquelle feierlich eingeweiht und der Dorfgemeinschaft übergeben wird. Die indischen Projektmitarbeitenden besuchen die Dörfer regelmässig und bauen durch Gesprächsgruppen Beziehungen auf. Dadurch sind sie in der Lage, die langfristigen Bedürfnisse der Menschen besser zu verstehen und darauf zu reagieren. Auf diese Weise glauben und beten wir, dass diese Brunnen nicht nur sauberes Wasser bringen, sondern auch eine Offenheit für den einen Gott, in dessen Augen alle Menschen wertvoll sind.
SAM global verfolgt die Vision, das Engagement in Asien zu vergrössern. Dazu gehört auch die Arbeit in Nordindien. Wir beten, dass auch diese wertvolle Zusammenarbeit mit unserer Partnerorganisation, die wir über Jahre aufgebaut und gepflegt haben, mehr Aufmerksamkeit bei unseren Unterstützenden erhält. Mit ca. CHF 1’700 erhält ein Dorf, das noch keinen Zugang zu sauberem und lebendigem Wasser hat, einen Brunnen. Nebst dem Brunnen sind auch die Kosten für die regelmässige Betreuung und Kontaktpflege mit dem Brunnen-Komitee und den Gesprächsgruppen für ein Jahr darin inbegriffen.
Zurückhaltende Kommunikation
Um niemanden zu gefährden, sind wir sehr darauf bedacht, vorsichtig zu kommunizieren. Wer möchte, darf jedoch selbstverständlich zu jeder Zeit bei uns nachfragen – gerne geben wir genauere Auskünfte. Danke für euer Verständnis, euer Interesse und eure Unterstützung.