Vom 22. April bis zum 19. Mai war es mir nach mehr als zwei Jahren endlich wieder möglich, unsere Partner in Indien zu besuchen.
Da der Flughafen in Siliguri wegen Reparatur geschlossen war, kam ich in den Genuss einer 31-stündigen Bahnreise durch die nordindische Ganges-Tiefebene. Es folgte eine intensive Zeit an der Bibelschule der Himalayan Free Church. Während zwei Wochen durfte ich über «Biblische Leiterschaft» sowie «Unsere Beziehung zu Gott und wie sie vertieft werden kann» unterrichten. Der Kontakt mit den Studierenden war trotz Sprachbarriere eine sehr ermutigende und von beiden Seiten geschätzte Erfahrung. Es sind etwa gleich viele Männer wie Frauen. Fast alle sind schon stark engagiert, sei es als Mitarbeitende von Pastoren, Jugendleitende, Kindermitarbeitende usw. Es macht Freude, in sie zu investieren.
Nach gut zwei Wochen ging es weiter in die Bruthitze von Neu-Delhi, wo ich eine wertvolle Zeit mit dem Leiterehepaar von ProEQUIP Nordindien verbrachte. Der Austausch war bereichernd und inspirierend. Ich hatte Gelegenheit, eine afghanische Gemeinschaft zu besuchen, wo Gott seit kurzem Türen für Dienste auftut, und an einem Pastorentreffen zu sprechen. Ich habe die Vernetzung zwischen Vertretern verschiedener Gemeindeverbände sehr geschätzt. Möge Gott mehr und mehr Zusammenarbeit und Einheit unter den Nachfolgern Jesu schenken.
Der dritte Teil der Reise führte mich diesmal nach Kaschmir, die Grenzregion zwischen Indien, Pakistan und China. Die Lage ist dort recht angespannt mit viel Militärpräsenz. Andererseits ist es eine wunderschöne Gegend im westlichen Himalaya, die oft als «Little Switzerland» bezeichnet wird. Neben dem Kennenlernen des fast 100% islamischen Gebiets gab es enorm wertvolle Zeiten mit den wenigen Nachfolgern Jesu dort, die unter herausfordernden Bedingungen Gemeinden aufbauen.
Schwerpunktanliegen für die nächste Zeit sind:
Der dritte Term der Bibelschule
Vom 5. September bis 5. Dezember ist der dritte und letzte Teil der Bibelschulausbildung geplant. Studierende, die alle drei Terms und alle Kurse besucht haben, werden am 5. Dezember ihren Abschluss feiern. Ich plane zusammen mit Adrian Nes, einem FEG-Pastoren, in den letzten beiden Wochen zu unterrichten. Am 4. Dezember ist auch eine Komiteesitzung geplant, in der wir diese erste vollständige Runde evaluieren und die Fragen der Weiterführung für die kommenden Jahre besprechen. David Keller, der Asienverantwortliche von SAM global, wird in diesen letzten Tagen mit dabei sein. Wir möchten uns von Gott leiten lassen, würden uns aber riesig freuen, wenn wir weiter in die Multiplikation von lokalen Mitarbeitenden investieren könnten.
FEG Gemeinden in der Schweiz mit Anliegen für diese Bibelschule
Wir wünschen uns einige Gemeinden aus der FEG Schweiz, die sich auch für die kommenden Jahre verbindlich mit einem finanziellen Beitrag für die Bibelschule einsetzen. Wir durften bereits einen guten Anfang mit zwei Gemeinden erleben. Es wäre toll, wenn sich noch einige weitere beauftragen lassen würden.
Ausbildung von Gemeindemitarbeitenden für Nordindien
Wir staunen, wie Gott seine Gemeinde baut und die Zahl der kleinen Gruppen wächst. Aber dafür werden immer wieder Menschen gebraucht, die eine gute geistliche und biblische Grundlage haben. Als SAM global haben wir nun schon einige Jahre diesen Bereich der Arbeit von ProEQUIP Nordindien unterstützt. Schwerpunkte sind Uttar Pradesh, Uttarakhand, Kaschmir, Punjab, Orissa, Delhi. Da besteht ein ständig wachsender Bedarf an Ausbildung und wir möchten das auch gern weiter finanziell unterstützen. Bildung und Multiplikation gehören ja zu den Kernthemen von SAM global.
SAMfest und Sponsorenlauf am 27. August 2022
Auch dieses Jahr findet anlässlich des SAMfestes wieder ein Sponsorenlauf statt. Wir haben schon eine Person, die für die Bibelschule läuft, und eine zweite Person für ProEQUIP Nordindien. Es wäre super, wenn ihr euch als Sponsoren oder auch als Läufer/innen mitbeteiligen könntet. Infos bei SAM global.
Längerfristiges Engagement in Kaschmir?
ProEQUIP Nordindien führt schon seit Jahren Einsätze in Kaschmir durch. Aber nun möchten sie die Arbeit wirklich ernstlich intensivieren durch Schulung von Menschen in der Nachfolge Jesu, durch Ausbildung von Mitarbeitenden und Anschubfinanzierungen für einzelne Schlüsselpersonen. Als SAM global wurden wir angefragt, ob wir hier einen Auftrag sehen könnten. Ausser unserer Partnerorganisation wissen wir von keiner Organisation, die ganzjährig in diesem islamischen Gebiet arbeitet. Das Ziel ist, dass in allen Distrikten Gemeinden entstehen. Alle bisherigen an Jesus gläubigen Personen und Mitarbeitenden kommen aus islamischem Hintergrund. Wir möchten in diesem Jahr eine erste Unterstützung geben für ein Schulungsprojekt. Beim nächsten Besuch in Indien soll dann genauer abgeklärt werden, ob und wie SAM global sich da längerfristig investieren könnte. Wir bitten Gott um seine Führung.
Herzlichen Dank für eure Unterstützung.
Hans S.
