Die Organisation MDMDH sucht den Kontakt zu den Menschen, gibt die Gute Nachricht weiter, leitet Personen in der Nachfolge von Jesus an, kümmert sich darum, dass Junge eine Berufsausbildung bekommen und besucht Gefangene.
N’Djerané N. hat die Organisation gegründet und leitet sie. Er tat dies als Mitglied vom ProRADJA’-Team und ist seit Anfang 2024 das Gegenüber in der Partnerschaft mit SAM global. Er gibt einen Einblick in diese Arbeit: In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirchgemeinde Fracha und dem Verein «Arbre de Vie» haben wir mehrere Einsätze in N’Djaména und im Süden des Landes gemacht. Dabei wurden 185 Nachfolger/innen von Jesus geschult, knapp 2’000 Personen haben die Gute Nachricht gehört und rund 300 haben sich für ein Leben mit Jesus entschieden. Wir konnten ein Ehepaar nach Sahr entsenden, wo eine Hausgemeinde entstanden ist.
Hoffnung an einem dunklen Ort
Im Gefängnis in N’Djaména leben in 57 Zellen insgesamt 32 Frauen, 17 Minderjährige und 668 Männer. Mit dem Einverständnis der Gefängnisaufsicht besuchen wir diese Menschen regelmässig und sind zu Gesprächen bereit. Wir verfolgen das Ziel, dass alle, die das möchten, Gottes Wort lesen und mit uns darüber sprechen können. Nebst den angebotenen Gottesdiensten stellen wir sicher, dass in allen Gefängniszellen SD-Karten mit der Bibel sowie dem Jesus-Film in allen gängigen tschadischen Sprachen vorhanden sind. Besonders der Jesus-Film in Tschadarabisch ist ein wichtiges Werkzeug, um die Frohe Botschaft weiterzugeben und Hoffnung zu wecken.
Eine Win-Win-Situation
Im Mai haben wir ein Informatik-Schulungszentrum eröffnet, in dem wir junge Menschen ausbilden, damit sie sich mit dem erlernten Wissen ihren Lebensunterhalt verdienen können. Gleichzeitig haben wir dadurch eine Einkommensquelle für unsere Arbeit. Wir sehen, wie Gott am Werk ist, wie Menschen durch die Gute Nachricht verändert werden und im Glauben wachsen. Innerlich frei zu werden, ist für manche Gefangene wichtiger als sofortige äussere Freiheit. Sie bekommen eine ganz neue Perspektive für ihr Leben. Dafür danken wir Gott!
N’Djerané N.
SENDING MINISTRY – EINE BEWEGUNG ZIEHT KREISE
N’Djerané N., Andreas Zurbrügg und Raphael Pfister haben im Juli an einer Sending Ministry-Schulung im Benin teilgenommen. Dieses Jüngerschaftsprogramm setzen wir in Guinea bereits um und wir planen, im Februar 2025 auch im Tschad eine Schulung anzubieten. N’Djerané berichtet: Gemäss dem Auftrag von Jesus ist es das Ziel von Sending Ministry, Jünger auszubilden und zu mobilisieren, damit sie Menschen mit der Guten Nachricht erreichen, die noch kaum davon gehört haben, besonders Muslime. Die Schulung fand vom 1. bis 22. Juli in Djougou stattfand, einer Stadt im Norden Benins, die zu 97% muslimisch ist und wo es auch viel Okkultismus gibt. Am dreiwöchigen Kurs nahmen etwa 130 Personen aus Afrika und Europa teil. Die Schulung lehrt fünf Schritte:
- Persönliche Vorbereitung
- Für die Menschen beten, dann hinausgehen und Gespräche suchen, Personen des Friedens finden.
- Bei diesen Personen des Friedens bleiben, mit Menschen um Heilung und Befreiung beten, ihnen von Jesus erzählen und gegebenenfalls die offenen Personen in der Nachfolge von Jesus anleiten und diejenigen taufen, die das wünschen.
- Diese Menschen in Gruppen und Glaubensgemeinschaften zusammenführen.
- Die Gläubigen anleiten und sie ermutigen, selbst die Gute Nachricht an die Menschen in ihrem Umfeld weiterzugeben.
Unterricht und konkrete Umsetzung in die Praxis
Alle Teilnehmenden haben sich in diesen drei Schulungswochen jeweils um 6 Uhr morgens zu einer Zeit des gemeinsamen Gebets getroffen, mit anschliessender persönlichen Gebetszeit. Um 8 Uhr gab es Frühstück, von 9-10 Uhr Lobreis, 10-11.30 Uhr Unterricht, 11.45-12.30 Uhr Anwendung und Vertiefung in Gruppen. Dann gab es Mittagessen und um 14 Uhr bereiteten sich die Gruppen vor und machten sich auf den Weg in verschiedene Stadtquartiere, um mit Menschen das Gespräch zu suchen, von ihren Nöten zu hören und mit ihnen zu beten. Um 18 Uhr trafen sich alle zum Abendessen, dann berichteten die Gruppen, was sie erlebt haben und der Tag endete um 21 Uhr mit gemeinsamem Gebet. Die Schulung schloss nach drei Wochen mit einer schriftlichen Prüfung und einer Abschlussfeier ab.
Menschen erleben Gott
Wir haben viel erlebt in dieser Zeit: Kranke wurden geheilt, Blinde wurden wieder sehend und Gelähmte wurden gesund. Menschen haben Jesus erkannt und waren bereit, ihre Fetische (Götzen) aufzugeben, um Ihm nachzufolgen. In Zahlen: 224 Personen haben sich für Jesus entschieden, 88 wollten sich taufen lassen, eine Hauskirche entstand und 79 Häuser des Friedens wurden gefunden.
Diese Vorgehensweise ist ein für uns neues, sehr notwendiges und effektives Werkzeug für die Arbeit unter Muslimen. Mit dieser Strategie werden Menschen, die sich für Jesus entscheiden, nicht exponiert, sondern beschützt. Sie können in ihrem Umfeld bleiben, in der Nachfolge von Jesus wachsen und auch andere dafür gewinnen.
N’Djerané N.
MIT CHRISTLICHER BILDUNG DIE NATION VERÄNDERN
Das Thema des 4. Runden Tisches von ACSI (internationale Vereinigung der christlichen Schulen) vom Sommer 2023 in Kigali war, die Kirche für die christliche Schulbildung zu mobilisieren. Es wurde erkannt, dass Eltern, Kirchen und Schulen enger zusammenarbeiten müssen für die so wichtige Bildung und Prägung der nächsten Generation. Wir vom CNEET, dem nationalen Verband der christlichen Schulen im Tschad, waren mit dabei, ebenso wie im vergangenen Mai am Runden Tisch für Zentralafrika in der Demokratischen Republik Kongo, an dem über 100 Vertreter aus mehreren Ländern der Subregion teilnahmen.
Motivieren und mobilisieren
Das CNEET besteht seit 2009 und vernetzt rund 1’000 christliche Schulen im Tschad. Um alle Akteure für das obige Anliegen zu gewinnen, organisieren wir einen nationalen Runden Tisch, der vom 27. bis 30. November 2024 in N’Djamena stattfinden soll. Eingeladen sind die Leiter der evangelischen Denominationen im Tschad, die Koordinatoren der Schulnetzwerke, die Mitglieder der Schulvorstände, die Schulleiter, die Vertreter der Organisationen, die im Bereich der christlichen Bildung im Tschad tätig sind sowie christliche Laien, die sich für das Thema interessieren. Insgesamt werden zu diesem grossen evangelischen Bildungstreffen etwa 300 Personen im Tschad erwartet. Sie sollen dazu angeregt werden, grundlegende Praktiken für eine christuszentrierte Bildung zu reflektieren, zu verstehen und umzusetzen. Durch die Vermittlung der biblischen Weltsicht in die Familien und in den Schulen, unterstützt durch die Kirche, können die christlichen Schulen im Tschad tatsächlich einen Beitrag für die Transformation dieser Nation leisten. Davon sind wir überzeugt und dafür setzen wir uns vom CNEET mit allen Mitteln ein. Ich persönlich kann es kaum erwarten, dass viele Akteure mobilisiert und erreicht werden und sich für dieses grosse Ziel zusammenschliessen.
Florent N.
BRUNNENBAUPROJEKT
Seit Januar 2024 hat unser Team vor Ort zusammen mit lokalen Brunnenbohrunternehmen 30 Tiefenbohrungen erstellt und indische Handpumpen installiert. Lokale Brunnenteams haben mit den professionellen Bohrteams die Standorte bestimmt. Sie sind auch für den Unterhalt der Pumpen und die Hygiene rund um die Wasserstellen zuständig. Immer wenn das lebensspendende Nass aus dem Boden schoss, waren laute Freudenschreie zu vernehmen. Begünstigt wurden vor allem Dorfgemeinschaften. Als ideale Standorte haben sich auch Gelände von Schulen und Kirchen gezeigt, weil diese Orte öffentlich, meist zentral gelegen und vor allem belebt sind. Somit kann Missbrauch oder unfairer Behandlung vorgebeugt werden.
Wir danken allen Spenderinnen und Spendern ganz herzlich für ihre geschätzte Unterstützung.
Die Projektverantwortlichen: Florent, Sérach, N’Djerané, Samson
LEHRERINNEN UND LEHRER GESUCHT – BITTE MELDET EUCH!
Mit Bildung Leben verändern – der Leitspruch von SAM global bildet den Kern unseres Engagements im Tschad. Bildung ist für eine gute Entwicklung im Tschad einer der Schlüsselbereiche, wegen fehlender Finanzen und hoher Kinderzahlen aber auch eine der grössten Herausforderungen. Man rechnet, dass etwa die Hälfte der Bevölkerung unter 15 Jahre alt ist. Neben den öffentlichen Schulen, die in den meisten grösseren Ortschaften vorhanden sind, gibt es im Tschad viele verschiedene Privatschulen, kirchlich orientierte, muslimische und andere. Evangelische Schulen spielen dabei eine besondere Rolle, weil sie einen guten Ruf haben. Sie gelten als zuverlässig und erfolgreich.
Nicht mit der Schweiz vergleichbar
Seit zwei Jahren arbeiten wir am CEFE (christliches Lehrerseminar der Evangelischen Kirche im Tschad) als Ausbildner für zukünftige Lehrpersonen, die in einem zweijährigen Kurs für den Unterricht an einer Primarschule vorbereitet werden. Wir unterrichten Pädagogik, Mathematik, Didaktik und begleiten die Studierenden auch in ihren Praktika. In diesem Zusammenhang pflegen wir auch regelmässige Kontakte mit verschiedenen Primarschulen, die Praktikanten aufnehmen. Die intensive Auseinandersetzung mit der tschadischen Lebensrealität ist sehr spannend. Wir können den jungen Leuten neue Gedanken und Horizonte vermitteln und das mathematische Verständnis vertiefen. Eine Herausforderung ist immer wieder, den Hintergrund und das Vorwissen der Studenten und Studentinnen zu ermitteln und herauszufinden, in welchem Rahmen sie einmal arbeiten werden. Wie gross sind die Klassen? Welche Lehrmittel werden eingesetzt? Welche Ressourcen haben die Primarschulen, etc. Daran muss sich die Ausbildung in Pädagogik und Didaktik orientieren.
Was ist wirklich wichtig?
Zwei Punkte haben sich für mich herauskristallisiert:
- Es ist wichtig, den Lernstoff zu veranschaulichen, damit die Kinder eine Vorstellung bekommen und ihn mit ihrer Realität verknüpfen können.
- Die Kinder aktiv in den Unterricht einzubeziehen durch angemessene Übungen.
Um dem gerecht werden zu können, geben wir den Studenten und Studentinnen viele konkrete Ideen mit auf den Weg und stellen aus einfachsten Materialien didaktische Lernhilfen her.
Wer ergreift diese Chance, wirklich etwas bewirken zu können?
Im Oktober startet das neue Studienjahr. Für uns wird es das letzte Jahr im Tschad sein. Auf das Studienjahr 2025/26 suchen wir darum motivierte Lehrpersonen, die bereit sind
- den Studenten und Studentinnen eine Vision für ihre Zukunft zu geben,
- Horizonterweiterungen zu vermitteln, sie im Denken und Argumentieren anzuleiten und in pädagogische Überlegungen zu schulen,
- ihnen vorzuleben, was es bedeutet, als Christ Lehrperson zu sein,
- ihnen zu zeigen, wie Lerninhalte veranschaulicht werden können, um reale und abstrakte Welten miteinander zu verbinden.
Gerne geben wir genauere Auskünfte. Siehe auch unter: https://www.sam-global.org/stellen/ausbildner-in-fur-primarlehrkrafte-tschad-proradja-lze
Hansueli & Silvia F.